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Freitag, 11. Mai 2012

Expat-Coaching - mehr als nur die Vorbereitung auf eine Entsendung



           ·          Aus unserer Coachingpraxis

Sie stammen aus Norddeutschland. Ihr Mann wurde von seinem Arbeitgeber nach Südafrika geschickt. Capetown! Ein exotischer Ort an der Küste des Südatlantik. Eine Relocation Agentur vor Ort hatte ihnen ein wunderschönes Penthouse direkt am Strand vermittelt. Eine Dachterrasse mit Blick auf das Meer und die Palmen. Er fuhr jeden Tag 1,5 Std mit einem Wagen mit Chauffeur in die Arbeit in einen anderen Stadtteil von Capetown. Sie hatte Personal und wurde rund um die Uhr von Luxus umgeben. Südafrika ist für Europäer sehr günstig hat sie mir erzählt. 

So vieles das anders war als daheim in Hamburg. Hausangestellte kannten keine Privatsphäre und wühlten sich durch die Familienfotos! Es war ihnen nicht zu erklären, dass dies für Europäer ein no-go war. Es war etwas zu reparieren und der Arbeiter erklärte: „Kein Problem, wir kommen wieder und erledigen das!“ Doch wann und auf welche Weise erfuhr man immer erst, wenn es soweit war. Bis dahin hiess es, sich in Geduld üben.

Es dauerte eine ganze Weile bis sie beide lernten, neben der Aussage des Gegenübers auch dessen Körpersprache in die Aussage mit einzubeziehen. Mit ihrem Expat-Coach fanden sie heraus, worauf sie achten sollten.

Nach 6 Jahren in Capetown ging es weiter nach Österreich. Nur 900 Km von daheim entfernt und wieder eine völlig andere Welt! Wieder neue Kollegen für Ihren Mann und neue Freunde finden hiess es für sie. Eine internationale Babygruppe half ihr, Anschluss zu finden. Ihre Relocation Agentur war darauf eingerichtet, neben den organisatorischen Aufgaben einer Übersiedelung auch den sozialen Faktor zu berücksichtigen.

Nur 10 Monate später hiess es: zurück ins Hauptquartier!
Der Arbeitgeber bezahlte den Umzug und die Wohnungssuche in der Heimatstadt. Und Schluss! Für die erneute Niederlassung in der Heimat nach insgesamt fast 8 Jahren im Ausland stand nun keine Relocation Agentur mehr zur Verfügung.
Sie standen allein vor dem Problem, dass sich doch viel mehr geändert hatte in der Heimat als sie vermutet hatten. Andere Telefonanbieter waren am Markt. Zuständigkeiten in Behörden hatten sich verändert. Die Umweltzone hatte Einzug gehalten…



Aber was ihr am schwersten fiel, war das Gefühl von fremd sein im eigenen Land! So andere Verhaltensweisen und Reaktionen als sie es gewohnt war in den vergangen 8 Jahren im
Ausland. Sie empfand ihre Umgebung als rücksichtslos, hektisch und geradezu ruppig. Da war ein Gefühl von Zurückweisung dass sie immer wieder kränkte….

Dieser wahre Bericht  aus dem Leben eines Expats und seiner Familie soll aufzeigen, dass Coaching im Zuge einer Entsendung mehr bedeutet als die Vorbereitung auf das Zielland. Was tatsächlich wichtig ist in dieser Zeit, ist die psychosoziale Betreuung durch einen Experten, der den Expat aber auch dessen Familie dabei unterstützt, das emotionale Erleben zu verarbeiten und zu integrieren. Sowohl vor, während und vor allem nach einer Entsendung.
Denn es gilt die Gefühle zu verarbeiten und das Erlebte zu integrieren. Menschen lernen besser und schneller, wenn sie entspannt und aufnahmebereit sind. Expat-Coaching hilft dabei, diesen Zustand herzustellen damit sich der Entsendete und seine Familie schneller und erfolgreicher an die neue Umgebung gewöhnen kann.

Erhebungen unter den Expats zeigen immer deutlicher, dass eine Entsendung nicht selten abgebrochen wird, weil der mitreisende Partner wesentlich stärker unter dem Interkulturellen Schock zu leiden hat, als der Expat selbst. Hat er oder Sie doch in den meisten Fällen keine  Arbeitserlaubnis im Zielland und ist so gezwungen sich ausschliesslich über das Privatleben neue soziale Kontakte aufzubauen. Einsamkeit ist hier das Hauptthema!

Wir wollen Aufklärungsarbeit leisten und Arbeitgeber davon überzeugen, dass sie in ihr Relocation Programm die Dienstleistung des Expat- Coachings als Standard aufnehmen.

Mit dem Expat-Coaching von MOVES consulting bekommen Sie die Zeit, den Ort und den Raum, den Sie brauchen, um die Veränderungen in Ihrem Leben zu verarbeiten. 

Sonntag, 25. Oktober 2009

Eine Fahrt mit der „BIM“…oder: was hat meine Nationalität mit dem Aufrücken zu tun?



Kürzlich auf der Fahrt zu einem Trainingsauftrag fahre ich ein Stück der Strecke mit der sogenannten „BIM“ (Wienerisch für Straßenbahn). Der mittlere von drei Einstiegen in das Gefährt war ausser Betrieb und es drängelten sich um die frühe Uhrzeit die Menschen vor den anderen beiden Einstiegen. Wie es die Natur des Menschen ist, finden es manche unserer Mitmenschen unnötig aufzurücken, um den nachfolgenden Platz zu machen. Integrativ wie ich mich selber sehe, bat ich mit etwas lauterer Stimme - um alle im Zug zu erreichen - um ein „aufrücken bitte!“. Na, mehr hat’s nicht gebraucht, da umgehend aus einer 3er –Gruppe vis-a-vis ein junges Mädchen grad so laut, dass ich es hören musste, raunte: „Eine Deutsche“.
Verzeih mir, lieber Leser, meine folgende Reaktion. Aber zu meiner Entschuldigung kann ich anführen: es war früh am morgen. Ich war nicht ausgeschlafen und grad an dieser Stelle meines Egos höchst empfindsam…Also war meine Reaktion die folgende: „Bitte, junge Dame, ist meine Nationalität ein Problem für Sie und hindert sie Sie daran, aufzurücken?“ Worauf die junge Dame recht pikiert reagierte mit einem: „ aber laut rumschreien brauchst a net!“ Es folgte ein kurzer Disput, einige ältere Herrschaften im Zug fühlten sich unangenehm berührt ob der schlechten Erziehung der jungen Dame. Es kam keine Entschuldigung. Aber die Fahrt war für mich alsbald zu Ende, denn ich war an meinem Ziel angekommen. Doch den ganzen Tag ließ mich das Ereignis nicht zur Ruhe kommen.

Was war da in mir passiert, dass ich so unvermittelt reagieren musste?

Als Expat-Coach kann ich den Kulturschock noch so wunderbar erklären und der Kopf begreift was da passiert…aber mein Herz sagt immer wieder „Autsch, das tat jetzt weh!“ wenn ich mal wieder als Deutsche im Ausland Ablehnung erlebe.

Aber ebenso habe ich aus diesem Ereignis wieder die Erfahrung ziehen dürfen, dass es einen Weg aus dieser Situation und aus diesem Gefühl heraus gibt.
Ich konsultierte den „Expat-Coach“ in mir!
Mine Ausbildung zum Interkulturellen Coach und auch 10 Jahre Leben im Ausland wiesen mir meinen Weg…