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Samstag, 1. September 2012

Das Leben als Partner/-in eines Expats...

Für praktisch jeden Menschen ist die soziale Zugehörigkeit und das familiäre Nest ein Grundpfeiler unseres Daseins.
Aber wenn während einer beruflichen Karriere eine Auslandsentsendung auf dem Plan steht, wird an diesem Grundpfeiler gerüttelt. Unser Bedürfnis nach Nähe, Zugehörigkeit und Geborgenheit wird gefährdet; die Beziehung auf eine harte Probe gestellt. In den meisten Fällen ist sich das Paar in der ersten Euphorie einer solchen Karrierechance sicher: "Wir schaffen das!"

Doch wenn es dann soweit ist und man ist im Zielland gelandet, beginnt der Alltag nicht selten bereits am 2. Tag mit einer mehrtätigen Dienstreise des Expats. Es wird von ihm oder ihr erwartet vom ersten Tag an einsatzfähig zu sein.
Der Partner hingegen, fremd, entwurzelt und allein in der neuen Stadt beginnt zu ahnen, dass jetzt eine Phase der sozialen Isolation und Einsamkeit beginnt. Aber der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir brauchen das Gefühl von Nähe und Geborgenheit und Wahrnehmung. Sich dieses Gefühl zu schaffen und zu erhalten, wo man in ein fremdes Leben katapultiert wurde, grenzt an Höchstleistung.
Es braucht große Kraft und viel Energie um diese Umstellung in einer fremden Umgebung zu schaffen.
 
Ein Expat-Coachung unterstützt Expats und deren mitreisende Angehörige dabei, diese Umstellung zu verkraften und seinen Alltag auch in der unbekannten Umgebung aktiv zu gestalten.
Sie lernen neue Wege und Möglichkeiten kennen, sich in der Fremde zu orientieren. Sie lernen, mit den Menschen in der fremden Umgebung in Kontakt zu treten und sich ein neues soziales Umfeld aufzubauen.
Der Kulturschock verläuft wesentlich schwächer und die Betroffenen kommen wesentlich rascher wieder in ihre komfortable Zone, wo sie wieder aktiv sein können. Die Integration kann beginnen...


Sonntag, 25. Oktober 2009

Eine Fahrt mit der „BIM“…oder: was hat meine Nationalität mit dem Aufrücken zu tun?



Kürzlich auf der Fahrt zu einem Trainingsauftrag fahre ich ein Stück der Strecke mit der sogenannten „BIM“ (Wienerisch für Straßenbahn). Der mittlere von drei Einstiegen in das Gefährt war ausser Betrieb und es drängelten sich um die frühe Uhrzeit die Menschen vor den anderen beiden Einstiegen. Wie es die Natur des Menschen ist, finden es manche unserer Mitmenschen unnötig aufzurücken, um den nachfolgenden Platz zu machen. Integrativ wie ich mich selber sehe, bat ich mit etwas lauterer Stimme - um alle im Zug zu erreichen - um ein „aufrücken bitte!“. Na, mehr hat’s nicht gebraucht, da umgehend aus einer 3er –Gruppe vis-a-vis ein junges Mädchen grad so laut, dass ich es hören musste, raunte: „Eine Deutsche“.
Verzeih mir, lieber Leser, meine folgende Reaktion. Aber zu meiner Entschuldigung kann ich anführen: es war früh am morgen. Ich war nicht ausgeschlafen und grad an dieser Stelle meines Egos höchst empfindsam…Also war meine Reaktion die folgende: „Bitte, junge Dame, ist meine Nationalität ein Problem für Sie und hindert sie Sie daran, aufzurücken?“ Worauf die junge Dame recht pikiert reagierte mit einem: „ aber laut rumschreien brauchst a net!“ Es folgte ein kurzer Disput, einige ältere Herrschaften im Zug fühlten sich unangenehm berührt ob der schlechten Erziehung der jungen Dame. Es kam keine Entschuldigung. Aber die Fahrt war für mich alsbald zu Ende, denn ich war an meinem Ziel angekommen. Doch den ganzen Tag ließ mich das Ereignis nicht zur Ruhe kommen.

Was war da in mir passiert, dass ich so unvermittelt reagieren musste?

Als Expat-Coach kann ich den Kulturschock noch so wunderbar erklären und der Kopf begreift was da passiert…aber mein Herz sagt immer wieder „Autsch, das tat jetzt weh!“ wenn ich mal wieder als Deutsche im Ausland Ablehnung erlebe.

Aber ebenso habe ich aus diesem Ereignis wieder die Erfahrung ziehen dürfen, dass es einen Weg aus dieser Situation und aus diesem Gefühl heraus gibt.
Ich konsultierte den „Expat-Coach“ in mir!
Mine Ausbildung zum Interkulturellen Coach und auch 10 Jahre Leben im Ausland wiesen mir meinen Weg…